Welche Auswirkungen hat Bluthochdruck?
Um eines gleich vorweg zu sagen: Bluthochdruck steht häufig im Zusammenhang mit lebensbedrohlichen Schlaganfällen oder einem Herzinfarkt. Das Risiko eines über lange Zeit unentdeckten Bluthochdrucks ist dadurch gegeben, dass Schädigungen an verschiedensten Organen sich unterschiedlich entwickeln und bemerkbar machen. Grundsätzlich gilt: Ein hoher Blutdruck sorgt dafür, dass mehr Leistung durch das Herz erbracht werden muss. Die Herzmuskulatur stellt damit eine Versorgung aller Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen sicher. Je länger sich der Blutdruck auf einem hohen Niveau manifestiert, desto eher wird die linke Herzkammer verdickt, was zur Folge hat, dass der Herzmuskel nur unzureichend mit Blut versorgt werden kann. Das Risiko einer Herzschädigung ist deutlich erhöht, Herzversagen oder ein Schlaganfall treten mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit ein.
Eine Gefahr ist jedoch nicht nur in Bezug auf das Herz klar zu bejahen. Oftmals führt Bluthochdruck zu einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), die im weiteren Verlauf zu einem Gefäßverschluss führen kann. Durchblutungsstörungen, eine Herzmuskelschwäche, eine eingeschränkte Nierenfunktion bis hin zum Organversagen sowie Herzinfarkt oder Schlaganfall sind hiermit praktisch vorprogrammiert. Zumindest dann, wenn keine frühzeitige Behandlung einsetzt. Die latente Gefahr ist bereits bei Bluthochdruck in Bereichen gegeben, die nicht unbedingt als behandlungsbedürftig gelten. Aus diesem Grund ist es so entscheidend, mögliche Risikofaktoren (Übergewicht, Lebensstil, Stress, Umwelteinflüsse, Alkohol, Nikotin, etc.) klar zu benennen und eine Änderung herbeizuführen.
Was macht Bluthochdruck so gefährlich?
Die Gefahr bei Bluthochdruck ist dadurch sehr hoch, weil es keine eindeutigen Symptome zu Beginn oder über viele Jahre gibt, welche die Alarmglocken läuten lassen. Bei der Frage, welcher Blutdruck als gefährlich gelten muss, ist darauf hinzuweisen, dass die Grenzwerte fließend sind. Das bedeutet, auch Blutdruckwerte im Normalbereich können das Risiko gewisser Erkrankungen schon deutlich erhöhen. Hinzukommt, dass vieles in diesem Bereich noch gar nicht abschließend erforscht oder beurteilt wurde, was dazu führte, dass die Grenzwerte für die einzelnen Bluthochdruckstadien in den letzten Jahrzehnten regelmäßig geändert wurden. Betroffen sind häufig ältere Menschen, allerdings weisen Zahlen darauf hin, dass in manchen Industrieländern häufig schon ein großer Anteil an Kindern einen erhöhten Blutdruck aufweist. Korrelation und Kausalität sind in dieser Gemengelage nicht immer einfach auseinanderzuhalten, faktisch führt ein ungesunder Lebenswandel (wenig Bewegung, ungesunde und einseitige Ernährung, Stress) aber schon in jüngeren Jahren zu deutlich erhöhten und teils behandlungsbedürften Werten.
Exkurs: Wie Bluthochdruck entsteht
Jeder Herzschlag führt dazu, dass Blut in die Blutgefäße gelangt. Dabei entsteht ein von innen an die Gefäßwand pressender Druck. Je höher der Blutdruck ist, desto schneller können Gefäßverkalkungen entstehen, da die Elastizität durch den hohen Blutdruck sinkt. In der Folge ist der Blut- und Sauerstoffaustausch eingeschränkt, das Herz muss immer mehr Kraft aufwenden, um die Nährstoffe an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Dadurch steigt das Risiko für lebensbedrohliche Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Arteriosklerose – praktisch jedes andere Organ kann ebenfalls geschädigt werden, frühzeitig in Gefahr sind dabei die Augen, das Gehirn sowie die Niere.